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Gesunde Fehlerkultur im Unternehmen

statt der Frage nach dem Schuldigen!

In meiner Arbeit mit Menschen in Unternehmen begegnet mir immer wieder das selbe – destruktive – Phänomen: Die Suche nach dem Schuldigen! „Wer war´s?!“ „Wer hat diesen Fehler gemacht?!“ „Warum konnte das passieren?!“

Wird im Unternehmen eine solche Frage gestellt, fühlt sich keiner angesprochen und die, die sich angesprochen fühlen, halten sich unauffällig im Hintergrund.

D.h. diese Frage führt in eine Sackgasse. Sie verursacht schlechte Stimmung und Angst im Team. Dennoch wird die Schuldigenfrage so häufig – vor allem von Führungskräften – gestellt! Wird im Unternehmen eine solche Frage gestellt, ist das immer ein sicheres Anzeichen dafür, dass es keine gesunde Fehlerkultur gibt.

Doch was bedeutet eine „gesunde Fehlerkultur“ und warum ist sie so wichtig in unseren Organisationen?

Fehler und Irrtümer weisen uns darauf hin, welche Punkte wir übersehen haben und was wir zukünftig besser machen können: Fehler garantieren Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit. Wie innovativ ein Unternehmen ist, hängt entscheidend davon ab, ob eine konstruktive Fehlerkultur im Unternehmen verankert ist. In einer sich schnell wandelnden Welt müssen Mitarbeiter sich trauen, Neues auszuprobieren und zu experimentieren, um aus ihren Erfahrungen zu lernen: So entsteht Innovation.


Nur wer Fehler reflektiert, analysiert, und daraus lernt, entwickelt sich weiter.

So werden wir dafür sensibilisiert, wie Fehler entstehen und können verhindern, dass diese nochmal passieren. Fehler helfen uns, aus Erfahrungen zu lernen und beim nächsten Mal einen anderen Weg einzuschlagen. Unternehmen sind daher gefordert, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die die Angst vor Fehlern und ihren Konsequenzen nimmt.


Wie Sie als Führungskraft eine positive Fehlerkultur im Unternehmen etablieren:


Jeder darf Fehler machen:


Auch der Vorstand! Das durfte ich bei einer Onboarding Veranstaltung für neue Mitarbeiter in einem erfolgreichen mittelständischen IT Unternehmen in Baden-Württemberg erleben: der Vorstand hieß die neuen Mitarbeiter willkommen, präsentierte das Unternehmen, die Ziele und Leitgedanken und erzählte - ganz ohne Beschönigung - welche Fehlentscheidungen er  getroffen hat und wie er und seine Kollegen damit umgegangen sind. Damit signalisierte er den neuen Mitarbeitern von vornherein: „Fehler und Fehlentscheidungen sind menschlich und werden nicht geahndet“. Für eine konstruktive Fehlerkultur ist die interne Verständigung darüber, dass sich jeder verbessern kann, darf und soll. Geben Sie Ihren Mitarbeitern das Gefühl, sich frei weiterentwickeln zu können, auch wenn es bedeutet, Fehler dabei zu machen.


Sorgen Sie für Offenheit:


Es fällt nie leicht, einen Fehler einzugestehen. Umso wichtiger ist es, dass die Führungskraft eine offene Kommunikation fördert, indem Fehlereingeständnisse honoriert werden. Schuldzuweisungen sind hier fehl am Platz. Ermutigen Sie ihre Mitarbeiter, ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu teilen, damit andere die Chance haben, daraus zu lernen.


Suchen Sie gemeinsam nach Lösungen:


Geben Sie Ihren Mitarbeitern Rückendeckung und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen. Statt der Schuldfrage stellen sie sich gemeinsam folgende – konstruktive - Fragen:


„Wie bekommen wir das gemeinsam wieder hin?“
„Wie können wir verhindern, dass der Fehler nochmal passiert?“ und
„Wie können wir Fehler rechtzeitig erkennen?“

 

Die Vorteile einer offenen Fehlerkultur liegen auf der Hand!

  • Eine offene konstruktive Fehlerkultur bringt Mitarbeiter in ihrer Entwicklung voran,
  • führt zu einer größeren emotionalen Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen und
  • wirkt sich somit positiv auf den Unternehmenserfolg aus.

Tragen Sie als Führungskraft dazu bei, dass Vertrauen im Team entsteht und keiner Angst davor haben muss, Fehler zu machen. Machen Sie sich bewusst: Solange wir wachsen, machen wir Fehler. D.h. im Umkehrschluss, Fehlerfreiheit bedeutet Stillstand. Und Stillstand kann sich kein Unternehmen heute leisten!

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